Stellen Sie sich vor, Sie speichern sensible Daten in einem Rechenzentrum mitten in Europa. DSGVO-konform, ISO-zertifiziert, physisch gesichert. Was wäre, wenn genau diese Daten – Kundeninformationen, Gehaltsabrechnungen oder Projektdetails – plötzlich auf dem Schreibtisch einer US-Behörde landen könnten?
Was viele nicht wissen: Mehrere US-Gesetze greifen weit über die Landesgrenzen hinaus. Auch Daten, die ausschließlich in Europa gespeichert sind, können betroffen sein – ohne Ihr Wissen. Ohne Ihre Zustimmung.
Neben dem viel diskutierten CLOUD Act verpflichten auch der Patriot Act und der Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) Unternehmen dazu, Daten auf Anforderung von US-Behörden herauszugeben – unabhängig davon, wo sich diese Daten physisch befinden.
Diese Pflicht gilt nicht nur für Mutterkonzerne mit Sitz in den USA, sondern auch für deren europäische Tochtergesellschaften. Wer auch nur mit einem Bein in den USA steht, kann sich dem nicht entziehen und zur Herausgabe von Daten gezwungen werden.
„In Clouds mit amerikanischen Wurzeln gilt amerikanisches Recht – und das befolgt man uneingeschränkt“, so ein aktueller Beitrag auf CloudComputing-Insider.
Damit ist klar: Wer auf Anbieter wie AWS, Microsoft oder Google Cloud setzt, gibt die Kontrolle über die eigenen Daten ab und damit einen Teil digitaler Souveränität.
Der Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act (CLOUD Act) wurde 2018 verabschiedet, um US-Ermittlungsbehörden Zugriff auf Daten zu ermöglichen – auch dann, wenn sie auf Servern außerhalb der USA liegen. Unternehmen wie Microsoft, Google oder Amazon sind demnach verpflichtet, personenbezogene und geschäftskritische Daten auf Anforderung bereitzustellen – selbst dann, wenn dies gegen europäisches Datenschutzrecht wie die DSGVO verstößt.
Hinzu kommt: Weder Betroffene noch europäische Behörden müssen informiert werden. Auch der Rechtsweg ist in vielen Fällen ausgeschlossen.
Gerade dort, wo Vertraulichkeit, Datenschutz und regulatorische Vorgaben nicht verhandelbar sind, wird diese Gesetzeslage zur Schwachstelle.
Ein aktueller Bericht bei Heise Online verdeutlicht, wie konkret dieses Risiko ist: In einer Anhörung vor dem französischen Senat erklärte Anton Carniaux, Chefjustiziar von Microsoft France, dass Microsoft keine Garantie dafür geben kann, dass Daten europäischer Behörden nicht an die US-Regierung übermittelt werden. Auch wenn entsprechende Fälle bislang nicht aufgetreten seien, müsse Microsoft bei formell korrekten Auskunftsersuchen durch US-Behörden kooperieren. Besonders kritisch: Eine Benachrichtigung der betroffenen Stellen darf nur erfolgen, wenn die US-Behörden dies genehmigen.
Ob Unternehmen, öffentliche Verwaltung oder kritische Infrastruktur – überall dort, wo sensible oder personenbezogene Daten verarbeitet werden, sollten Entscheidungsträger:innen sich folgende Fragen stellen:
Für europäische Unternehmen, Behörden und Organisationen, die maximale Kontrolle über ihre Daten benötigen, ist diese Rechtslage ein reales Risiko – nicht nur für den Datenschutz, sondern auch für Vertraulichkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Entscheidungshoheit.
OpenCloud bietet eine souveräne Alternative: Eine Cloud-Infrastruktur für kollaboratives, sicheres File-Management, die ausschließlich deutschem und europäischem Recht unterliegt – entwickelt, betrieben und gehostet in Deutschland. Und mehr noch: OpenCloud ist auch als On-Premises-Lösung verfügbar. Das bedeutet: Unsere Plattform kann in Ihrer eigenen Infrastruktur oder in einem Rechenzentrum Ihrer Wahl betrieben werden – vollständig unter Ihrer Kontrolle, ohne Abhängigkeit von Drittstaaten.
So bleiben nicht nur Ihre Daten vor ungewolltem Zugriff geschützt – Sie behalten die volle Hoheit über Ihre IT – technologisch wie rechtlich.
Die Auswirkungen von US-Gesetzen auf europäische Datenverarbeitung sind ein wichtiger Faktor bei der Wahl der IT-Infrastruktur. Wer auf Anbieter setzt, die dem US-Recht unterliegen, sollte sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein und entsprechende Risikobewertungen vornehmen.
Die Heinlein Gruppe verfolgt mit OpenCloud, OpenTalk und mailbox.org einen klaren Kurs: Digitale Infrastrukturen, die ausschließlich deutschem und europäischem Recht unterliegen – entwickelt, betrieben und gehostet in Deutschland.
Transparent. Sicher. Unabhängig.