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Vendor Lock-in vermeiden: Open Source als Risikominimierung

Die digitale Infrastruktur vieler Organisationen ist heute stark von einzelnen Herstellern und Anbietern abhängig. Was auf den ersten Blick bequem erscheint und getreu dem Motto „eine zentrale Lösung aus einer Hand“ Effizienz verspricht, kann langfristig zum Risiko werden.

Vendor Lock-in

Wer sich vollständig auf proprietäre Systeme verlässt, begibt sich in Abhängigkeit. Und ein sogenannter Vendor Lock-in entsteht: Der Wechsel zu anderen Lösungen wird technisch oder wirtschaftlich so aufwendig, dass er kaum noch möglich ist.

Gerade im öffentlichen Sektor, in Forschung und Bildung, aber auch in Unternehmen, die auf langfristige Planungssicherheit und Datenschutz angewiesen sind, wird dieses Risiko zunehmend erkannt.

Was bedeutet Vendor Lock-in?

Vendor Lock-in beschreibt eine Situation, in der Anwender*innen durch proprietäre Technologien, Datenformate oder Schnittstellen an einen bestimmten Anbieter gebunden sind. Die Nutzung alternativer Systeme wird dadurch erschwert oder verhindert.

Häufige Ursachen sind:

  • Proprietäre Dateiformate und inkompatible APIs
  • Vertragsstrukturen mit hohen Wechselkosten oder langen Laufzeiten
  • Fehlende Interoperabilität mit anderen Lösungen
  • Technologische Abhängigkeit durch proprietäre Cloud-Stacks

Die Folgen werden oft erst sichtbar, wenn sich Marktbedingungen ändern: Anbieter erhöhen Preise, streichen Funktionen oder verlagern ihren Fokus. Wird eine Plattform verkauft, eingestellt oder mit neuen Lizenzmodellen versehen, verlieren Organisationen schnell den Zugriff auf Funktionen, Daten oder Support.
Ein abgekündigtes Produkt zwingt zur Migration, verursacht Kosten und nötigt unliebsame Entscheidungen auf, bis hin zur Zusammenarbeit mit Dienstleistern, die man sich nie ausgesucht hätte. Organisationen verlieren so die Kontrolle über ihre IT-Strategie.

Risiken für Sicherheit und Souveränität

Ein Vendor Lock-in ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch eine Frage der Sicherheit und digitalen Souveränität. Wenn zentrale Daten, Kommunikationswege oder Kollaborationsplattformen ausschließlich über Anbieter aus Drittstaaten laufen, sind Datenschutz und Compliance gefährdet.

Gerade im Kontext der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und der kommenden NIS-2-Richtlinie wird deutlich: Institutionen müssen nachvollziehbar darlegen können, wer Zugriff auf ihre Daten hat und wo diese verarbeitet werden. Abhängigkeiten von proprietären Cloud-Diensten außerhalb der EU stehen diesen Anforderungen oft im Weg.

Open Source als Gegenmodell

Open-Source-Software bietet einen Ausweg aus dieser Abhängigkeit. Sie schafft Transparenz über Code, Schnittstellen und Datenflüsse. Nutzer*innen können den Quellcode einsehen, selbst betreiben oder durch Dritte anpassen lassen, ohne Bindung an einen einzelnen Anbieter.

So entsteht technologische Freiheit:

  • Interoperabilität durch offene Standards
  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit
  • Wettbewerb zwischen verschiedenen Dienstleistenden
  • Langfristige Kontrolle über Daten und Systeme

Open Source ist mehr als nur eine Lizenzfrage, es ist eine strategische Entscheidung für Resilienz, Nachhaltigkeit und digitale Unabhängigkeit.
Wenn Produkte aufgekauft oder eingestellt werden, bleibt die Option, selbst weiterzuentwickeln, neue Partner*innen zu finden und Support-Ketten eigenständig aufzubauen, die Freiheit, nicht migrieren zu müssen.

OpenCloud: Offen, souverän, unabhängig

Mit OpenCloud steht eine vollständig offene Plattform für File-Management und Kollaboration zur Verfügung, die digitale Souveränität in der Praxis umsetzt.
OpenCloud kann sowohl On-Premises im eigenen Rechenzentrum als auch über vertrauenswürdige Partner als SaaS-Lösung in Deutschland betrieben werden.

Organisationen behalten so die volle Kontrolle über ihre Daten und entscheiden selbst, wer Zugriff erhält und wie die Plattform betrieben wird.

Ein Beispiel dafür, dass digitale Freiheit machbar ist.

Offene Technologien sichern Handlungsspielräume

Vendor Lock-in entsteht, wenn kurzfristige Bequemlichkeit über langfristige Freiheit gestellt wird. Wer frühzeitig auf offene Standards und Open Source setzt, reduziert Risiken und schafft sich technologische Gestaltungsspielräume.

Denn digitale Souveränität bedeutet: Die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie und womit man arbeitet.